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Subkultur: Die Geschichte des Kassas in Jena – Deutschlandradio Kultur
Thüringen ist nicht gerade für seine Subkultur bekannt, doch es gibt sie – im „Kassablanca“ in Jena zum Beispiel. Nach der Wende fand man dort alles, was unüblich war, berichten zwei ehemalige Mitarbeiter – vor allem aber „Freude und Freiräume“.
Den Audiobeitrag findet ihr hier:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/jugendkultur-in-thueringen-die-geschichte-des-clubs-kassablanca-in-jena-dlf-kultur-7d4d7190-100.html
Analog Workshop Compilation
Ein loser Haufen energetischer Musiker, findet sich alle 14 Tage zum gemeinsamen Improvisieren zusammen.
Von Laie bis Nerd: Ausgang ist die Liebe zum Entdecken und Ausloten neuer Klangwelten an elektronischen Instrumenten. Gegenseitiges Wertschätzen und Ideenaustausch auf Augenhöhe.
Ein Stammtisch, der jeden willkommen heißt, regelmässig Workshops zum Thema Synthese, Sampling oder Technik anbietet, Liveperformances spielt.
Beengt im Kickerraum oder freizügig vor der Club PA. Seit 10 Jahren im Kassablanca Jena lebendig, längst thüringenweiter Anlaufpunkt, verbunden mit ähnlich Ambitionierten aus Leipzig, Dresden oder Berlin.
Ein Querschnitt der dort zu findenden Sounds und Styles ist nun erstmals in Form einer Compilation zusammengetragen: 13 Tracks von House bis Dub. Ein einmaliges Produkt und Aushängeschild für die Region.
Theresa Wolff – “Der schönste Tag”
Kleine Info für alle Krimi-Fans: Die ZDF Jena-Krimi-Reihe Theresa Wolff war zu den Dreharbeiten für die 3. Episode unter anderem auch zu Gast bei uns im Kassablanca. Im Mai ist nun TV Premiere und wir sind mal gespannt, wie wir dabei wegkommen!
Was hat es mit dem Titel “man war ja noch jung” auf sich?
Das ist eigentlich ein Zitat von Clueso. Wir haben uns in Erfurt am Zughafen getroffen und er hat das super auf den Punkt gebracht, wie wichtig das Kassablanca war, dass sich überhaupt so etwas wie eine Kreativwirtschaft etablieren konnte. Und zweitens hat er beschrieben, wie er und seine Freunde früher unterwegs waren. Klar war das auch wild und es ging mal was zu Bruch. Er hat beschrieben, dass es ganz wenige Orte gab, wo sich junge Menschen bewegen konnten, ohne gleich Straftäter zu sein. Weil neben dem ganzen Mist, der zu Wendezeiten für viele Jugendliche auch passiert ist – Eltern keine Zeit, trübe Aussichten, viel Gewalt – “war man ja auch noch jung”.
Unser KASSA-Buch ist da!
Mehr als 30 Jahre Subkultur, Systemtransfer, Sozialarbeit in #Ostdeutschland und die Frage: Wie viele Geschichten passen zwischen zwei Clubtüren? 1990 wurde das Kassablanca in Jena aus einer Arbeitsgruppe des Neuen Forums heraus gegründet. Bis heute gehört „das Kassa“ zu den größten kleinen Clubs des Landes.
Das Buch besteht aus Gesprächen mit Menschen, die das Kassa prägten — und selbst von diesem Club fürs Leben geprägt wurden. Zum Beispiel Carsten Müller, einst Türsteher, heute Kulturamtsleiter in Jena. Oder Ingrid Sebastian. Die Kinderkrankenschwester wurde von der Stasi überwacht. Nach der Wende wurde sie Hausbesetzerin und Barkeeperin im Kassa. Dort schrieb sie Konzepte, die bis heute die Jugendsozialarbeit der Stadt Jena prägen. Oder der Musiker Oliver Jahn. Erst wurde sein Vater aus der DDR abgeschoben, dann seine Freundin, dann er selbst. In Berlin kämpfte er mit der deutsch-türkischen Antifa auf der Straße gegen Nazis. Als Sozialarbeiter ging er später mit ihnen bergsteigen. Heute organisiert er das Stadtfest in Jena.
In diesem Buch geht es aber nicht nur um eine geschichtliche Aufarbeitung. Es geht auch darum, ins Erzählen zu kommen, sichzu erinnern, sich zu verstehen. Denn wie Menschen in Ostdeutschland die Zeit seit dem Mauerfall erlebten, ist sehr stark auch eine Generationenfrage. „In der DDR gab es keine Sozialarbeit und es hat sie auch niemand gebraucht“ ist ein häufiger Kommentar. Die Realität von Jugendlichen heute wird an einem Gestern gemessen, das oft unkritisch, unreflektiert ist. Gleichzeitig gibt es generationsübergreifend eine Sehnsucht nach einer Gesellschaft „mit weniger Ellenbogen“ — die in vielen Erinnerungen selbst kritischer junger Menschen auch mit der DDR assoziiert ist.
… man war ja auch noch jung.
Kassablanca. 30 Jahre Subkultur in Ostdeutschland
Herausgeber: Christian Gesellmann
Grafik/Gestaltung: TIno Schmidt (studio mizuiro)
Verlag: Voland&Quist, Berlin
Kappenbroschur, 320 Seiten
ISBN: 978-3-86391-363-2
€ 28,00 [D]
Online kaufen:
https://www.voland-quist.de/wppb_works/man-war-ja-auch-noch-jung-kassablanca-30-jahre-subkultur-in-ostdeutschland
In Jena:
Jenaer Bücherstube Johannisplatz 2, 07743 Jena
Aufgepasst: Das Kassa sucht für Sept./Okt./Nov. 2023 fünf BUFDI’s (m/w/d) …
… als Auf- und Abbauhelfer für die Veranstaltungen hier im Kassa.
Es sind verschiedenste Dinge zu tun (Deko, Stellen von Podesten, Auf-/Abbau von Ton- und Lichttechnik, Vorbereitung von Raeumen, Hilfen jedweder Art). Eine sehr interessante Arbeit für musikalisch/kulturell interessierte Menschen.
– du solltest zwischen 18 und 24 sein,
– zeitlich flexibel, koerperlich belastbar,
– moeglichst auf Leitern steigen koennen.
– 40h-Woche in Gleitzeit, allerdings auch Einsatz an Wochenenden
(wir sehen aber zu das es nur jedes 2. ist :-)).
Dafuer geht es meist erst gegen Mittag los. Also das richtige für engagierte junge Menschen, die früh etwas länger schlafen möchten 🙂
Am besten du meldest dich per Mail mit einer Telefonnummer zwecks Rueckruf.
Techno House Deutschland
In der ARD Mediathek & Das Erste gibt es nun die achtteilige Dokuserie “Techno House Deutschland”, die wir euch sehr empfehlen. Darin geht es um die Geschichte und Entwicklung der Technoszene in Deutschland. In den Folgen 5 & 6 hat auch das Kassa seinen Platz.
4zu3 Gründe
4:3 Gründe auf YouTube!
30 Jahre Kassablanca Vol. 2
30 Jahre Kassablanca woll(t)en gefeiert werden. Doch wann wir zusammen feiern können steht noch in den Sternen. Dafür gibt es heute für euch den 2. Geburtstagsstream aus dem Kassa. Lasst euch überraschen! Viel Spaß!